, Hächler André

Turnfahrt Männerriege 2024

Feuchtgebiete im «Zigerschlitz»

Der folgende Text eignet sich nicht für Biodiversitäts-Aficionados oder Erotikroman-Leserinnen. Er erzählt bloss von der Männerriege-Reise ins Glarner Sernftal, bei der Feuchtigkeit in verschiedenen Verfahrensweisen der stete Begleiter war.

Feuchtgebiet Landesplattenberg Engi

Bei der Hitze schweisstreibende 140 Höhenmeter überwinden, um den Apéro – mit reichlich Ankeziger – zu geniessen. Kaum wieder trocken, umhüllte uns im ehemaligen Schiefer-Bergwerk die Kälte. Die Helme schützen vor tiefhängenden Felsen, hauptsächlich aber von den herunterfallenden Tropfen. Im Innern 135 Meter rauf und runter, mit Licht oder im Dunkeln, mit Musik oder Informationen des launigen Führers.

Draussen wieder der Hitzeschock, der dank eines reichlichen und kräftigenden Mahls und der dazu gereichten Getränke rasch gelindert wurde. Übrigens: Nein, das gegrillte Gargut stammte nicht von der Fleischreserve des darüberliegenden Gebietes!

Feuchtgebiet Tschinglenalp

Nach dem Kurzbesuch in unserem Hotel Elmer in Elm lief die Truppe zur Seilbahnstation Tschinglenalp. Rund die Hälfte scheute das Fahrtgeld und lief die läppischen 2,33 Kilometer zu Fuss. Damit es zu einem Ganzkörper-Feuchtgebiet wurde, sorgten die dabei 443 überwundenen Höhenmeter mit diversen Rhythmus-Brechern, schwindelerregenden Abhängen, Ketten als Aufstiegshilfen und zu durchquerenden Bächen. Belohnt wurde man mit exzellenten Blicken zum Martinsloch der Tektonik-Arena Sardona sowie (in dem Moment wichtiger!) den Löchern der Flaschenhälse auf den Tischen. Am Abend spürten die Hardcore-Sportler rund 830 Höhenmeter in ihren Wädlis.

Feuchtgebiet Elm

Nur kurz: Das Hotel ist ausgezeichnet und die Glarner Spezialitäten wie Kalberwurst und Netzbraten zum Abendessen formidabel. Elmer Citro gab es auch, wurde gewiss jedoch in geringerem Prozentsatz geordert. Die Geschichte dazu endet hier, zumindest im geschichtlichen Übernachtungshaus Suworows resp. der gleichnamigen Bar und den dort befeuchteten Kehlen.

Feuchtgebiet Ämpächli

«Rägnets» oder «Schiffets» scho? Dies Frage umtrieb uns beim Zmorgen. Dass Männerriegler nicht aus Zucker sind, zeigten jene, die trotz reichlich vorhandener Himmelsfeuchte die Wanderung von Obererbs nach Ämpächli antraten. Himmlische Hilfe gabs bis zur Einkehr in der Bischofalp keine. Dafür wärmte ein Trio mit lüpfiger Live-Musik die Herzen. Der Rest der Tour bis zum Bergbeizli Älpli war Pillepalle. An einem Salat-/Fleisch-Buffet liess sich der Kalorienmangel wieder beheben.

Da es sich um eine Turnfahrt handelt, fuhren die meisten mit der Gondel wieder ins Tal. Sechs hartgesottene Easy-Riders zogen die Abfahrt mit Mountaincarts vor, um ihren Adrenalinspiegel in die Höhe zu treiben. Handschuhe wegen der Nässe und des Fahrtwindes? Nicht doch! Aber ein Suspensorium wäre angebracht gewesen.

Oliver Rothaupt hatte die Turnfahrt mit Hilfe von Tobias Winter vorzüglich organisiert. Und wegen des Wetters, mach dir keine Sorgen, Oliver: Lieber feucht als staubtrocken – inwendig wie aussen!

André Hächler